künstlerische Recherche - Installation - temporäre Interventionen im Stadtraum - Soundwalk
    
    after the butcher - Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen
    Stadtraum Rummelsburger Bucht
    Berlin, 2011/12
    Eva Kietzmann/Petra Kübert 
    
    
    Während einer mehrmonatigen Recherchephase beschäftigten wir uns mit den aktuellen städtischen und architektonischen Oberflächen des geschichtsträchtigen Gebietes an der Rummelsburger Bucht mitsamt den ästhetischen und sozialen Auswirkungen der Umnutzung in ein attraktives Wohngebiet.
    
    Während einer mehrmonatigen Recherchephase beschäftigten sich die beiden Künstlerinnen mit den aktuellen städtischen Strukturen und den architektonischen Oberflächen des geschichtsträchtigen Gebietes an der Rummelsburger Bucht in Berlin. 
    
    Einst entstand hier ein Waisenhaus (seit 1859), ein Städtisches Arbeitshaus (seit 1879 und 1933-45 Städtisches Arbeits- und Bewahrungshaus). Später eine Haftanstalt und Verwaltungsgebäude der ehemaligen Grenztruppen der DDR. Seit 2007 wurde das seit 1990 brach liegende Gelände an einen Investor verkauft und zu einem attraktiven Wohngebiet entwickelt. Die denkmalgeschützten, historischen Gebäude wurden unter dem Namen BerlinCampus zu hochwertigen Eigentumswohnungen umgewidmet, auf den Freiflächen wurden u.a. Townhouses nach dem Vorbild von Künstlerlofts zu einem "Artist Village" errichtet. 
    
    Mittels Audio-Interviews, Fotografie und temporärer künstlerischer Interventionen im öffentlichen Raum stellen die Künstlerinnen Fragen, wie sich Geschichte in diesem umgewidmeten Ort abbildet und wie eine neue Gegenwart konstruiert wird. Dabei stossen die Künstlerinnen auf zahlreiche Widersprüche und interessante Momente, an denen die Planbarkeit des Ortes nicht unbedingt aufgeht. Welche Interessen verfolgte hier die Stadtplanung und welche sozialen und ästhetischen Auswirkungen werden sichtbar? Inwieweit verhinderte die Privatisierung des Stadtraumes eine historische Aufarbeitung? Was hat die Aufarbeitung der Geschichte der Verfolgung und Diskriminierung der Gruppe der „Asozialen“ mit der „Schicht“ der Kreativindustrie zu tun, mit der die Stadt Berlin heute gerne für diesen Standort wirbt, um zahlungskräftiges Klientel von in die Stadt zu locken?
    
    In der Ausstellung wird eine Sound-Video-Installation gezeigt. 20 Audio-Interviews mit involvierten PolitikerInnen, Investoren, ArchitektInnen, Masterplanern, neuen AnwohnerInnen, Politgruppen und ZeitzeugInnen vermitteln unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen an die Gestaltung dieses Ortes und stehen einer Video-Foto-Slideshow gegenüber, welche die sichtbaren und unsichtbaren Schichtungen des Ortes thematisiert.
    
    
    
    10.Dezember 2011 - 21.Januar 2012
    
    Freitag, 9.Dezember 2011, ab 20h 
    Eröffnung
    
    Samstag, 14.Januar 2012, um 15 Uhr
    "Es hätte auch ein Audioguide für Touristen werden können..."
    Interventionistische Ortsbegehung, Treffpunkt: 
    at the butcher
    
    Samstag, 21.Januar 2012, geöffnet 15-19 Uhr
    Letzter Ausstellungstag mit Ereignis
    
    after the butcher
    Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen
    Spittastraße 25
    10317 Berlin
    
    Gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin
    
    
    
    Presse: der Freitag 
    > "Kampf um einen Erinnerungsort am Arbeitshaus Rummelsburg" (von Peter Nowak, 21.01.12)
    
    
    
    - berlin sonic places
    Wasserstadt – Umgestaltung ehemaliger Industrieareale 
    am Beispiel Rummelsburger Bucht
    
    Klangspaziergang, am 14.07.2012, Klang Ort Rummelsburg
    Peter Cusack, Valeria Merlini, Eva Kietzmann, Petra Kübert 
    > mehr Informationen
    
    > Interview mit Petra Kübert von Peter Cusack und Valeria Merlini, Berlin, 25. Juni 2012